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Ignác Goldziher

Bibliographische Angaben

Peter Haber
Zwischen jüdischer Tradition und Wissenschaft. Der ungarische Orientalist Ignác Goldziher (1850 -1921). Köln, Weimar, Wien 2006 (= Lebenswelten osteuropäischer Juden; 10).

ISBN 3-412-32505-8 | 265 Seiten, broschiert | € 24,90 / sFr. 43.70

Das Buch ist Mitte Juni 2006 erschienen, Sie können es direkt beim Verlag bestellen.

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Zum Inhalt

Der ungarische Jude Ignác Goldziher war einer der berühmtesten Orientalisten seiner Zeit, Mitglied zahlreicher internationaler Akademien und jahrelang Dekan an der Budapester Universität. Doch hinter dieser scheinbar glänzenden Wissenschaftskarriere verbarg sich ein tragisches Leben. Denn der Preis, den Goldziher für diesen Erfolg zu zahlen hatte, war hoch. Dreißig Jahre lang wurde ihm in Budapest ein Lehrstuhl verweigert, den zahlreichen Rufen an ausländische Universitäten wollte er nicht folgen. So blieb er in seiner Heimat und hielt sich als Sekretär der israelitischen Gemeinde über Wasser. In seinem Tagebuch beschrieb er mit scharfen und deutlichen Worten sein eigenes Scheitern sowie das Scheitern der ungarisch-jüdischen Assimilation. Aus seinen Texten werden die Spannungen, die er zwischen wissenschaftlicher Gelehrsamkeit und religiösem Eifer, zwischen privatem Leben und öffentlichem Amt erlebte, eindrücklich sichtbar. Das Tagebuch bildet die Grundlage des vorliegenden Buches, welches sich dem Leben Ignác Goldzihers aus einer lebensweltlichen Perspektive nähert. So entsteht ein lebendiges Bild, das nicht nur die Bruchstellen und Widersprüche seiner persönlichen Biographie aufzeigt, sondern auch die Bruchstellen der ungarisch-jüdischen Geschichte im 19. Jahrhundert vor Augen führt.

Reaktionen

«Alles in allem liegt eine vorzügliche Dissertation vor. Sie beruht auf umfassender Auswertung der Quellen und Literatur, ist methodisch reflektiert, zudem glänzend geschrieben und spannend zu lesen.» (Prof. Dr. Heiko Haumann)