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Kurs "Neue Medien in den Geschichtswissenschaften"

Skript der 2. Sitzung (19. 4. 1999): Crash-Kurs Internet

Entsprechender Bericht 1 / Bericht 2


Empfehlenswerte Glossare:

  • Netplanet (http://www.netplanet.org): Deutsch, auch mit Einführungen in die Geschichte und Funktionsweise des Internets. Zum Teil etwas kurz gehalten.
  • Glossary of Internet Terms (http://www0.delphi.com/navnet/glossary/index.html): Ausgezeichnetes und laufend nachgeführtes Glossar auf Englisch. Auf der gleichen Website gibt es eine Sammlung der meistgestellen Fragen rund ums Internet (Frequently Asked Questions = FAQ) un d eine kurze und kurzweilig geschriebene Geschichte des Internets.
  • Das Internet ABC (http://www.goerres.de/projekte/Internet-ABC/index.htm): auf Deutsch, sehr ausführlich, wird ebenfalls laufend nachgeführt. Leider sind die internen Links zur Navigation innerhalb der Site manchmal falsch, was die Nutzung dieses Glossars erschwert.


Das Wichtigste auf einen Blick:

  1. Das Internet ist die Gesamtmenge von allen Computern und Teilnetzen, die ein Protokollbündel namens TCP/IP verwenden.
  2. Eine Internet-Adresse heisst Uniform Resource Locator URL und besteht aus bis zu drei Teilen: Protokollart (z.B.: <http://>), Rechneradresse (z.B.: <www.hist.net>) und einer bestimmten Datei auf diesem Rechner (z. B.: </kurs/hs_kurs/index.html>
  3. Im Internet gibt es eine Reihe von Diensten, die verwendet werden können, zum Beispiel:

Internet-Dienste (Auswahl)

Dienst Protokoll-Abkürzung Funktion Bemerkung
E-Mail POP3, SMTP u. a. Versand von Nachrichten an einen bestimmten Empfänger, eine bestimmte Empfängerin es können auch Dateien (als Attachements) mitgeschickt werden
World Wide Web http:// Hypermedia-System, bei dem Dateien im sog. HTML-Format vom Browser angefordert und dargestellt werden HTTP ist das Übertragungsprotokoll, HTML die Sprache, mit der die Seiten beschrieben werden
File Transfer Protocol ftp:// Transport von Dateien, die aber vom Client nicht dargestellt werden
Telnet telnet:// tn3270:// Fernbedienung eines Rechners über Internet nur eingeschränkte Möglichkeit, Informationen abzuspeichern oder auszudrucken

Anfang

"Crash-Kurs Internet" - eine Übersicht über Technik und Dienste

  • Das Internet gibt es nicht!
  • Das Internet ist die Gesamtheit aller Computer, die über ein bestimmtes (technisches) Protokoll miteinander verbunden sind.
  • Dabei können einzelne Netze (einer Firma, einer Uni) über die Internet-Protokolle verbunden sein (siehe zum Beispiel die Karte des Uni-Netzes in Basel als Beispiel).
  • Das Internet hat keine Grenzen, kein Zentrum und es verändert sich permanent.
  • Niemand weiss, wieviele Menschen Zugang zum Internet haben, wieviele Seiten im WorldWideWeb recherchierbar sind und wieviele Datenbanken und andere Informationsspeicher über das Internet abgefragt werden können.
Anfang Das Rückgrat des Netzes: TCP/IP
  • Das Protokoll, das das Internet "zusammenhält", heisst "TCP/IP" (Transmission Control Protocol / Internet Protocol) und ist ein Bündel von technischen Protokollen.
  • Das Transmission Control Protocol (TCP) ist für den Transport der Dateien und die Kontrolle zuständig
    • der Transport erfolgt in kleinen Datenpaketen mit Angabe von Absender und Empfänger
    • die Pakete suchen sich sich "selbständig" den Weg
    • es gibt keine "stehende" Verbindung von Computer zu Computer;  viele Nutzer können sich eine Leitung teilen, die Leistung nimmt aber entsprechend ab
    • das Netz ist dezentral: wenn eine Leitung ausfällt, wird eine andere benutzt
    • beim Empfang wird Vollständigkeit kontrolliert, sonst werden Datenpakete nachgefordert.
  • Das Internet Protocol (IP) ist für die Adressierung zuständig; jedes Gerät, das im Internet eingebunden ist und an den Diensten teilnehmen will, braucht eine einzigartige IP-Nummer
  • Rechner, die Daten anbieten, heissen "Server", solche die Daten abfragen "Client"!
  • Wichtig für die Benutzerinnen und Benutzer sind die Dienste, die auf das TCP/IP aufbauen. Es gibt zahlreiche Dienste, von denen aber nur ein Teil im Alltag relevant ist!
  • Ein Server kann Daten für unterschiedliche Internet-Dienste anbieten
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Die wichtigsten Dienste des Internet:

E-Mail

  • Das Prinzip von E-Mail ist einfach:
    • Jede Teilnehmerin, jeder Teilnehmer erhält eine Postadresse und ein elektronisches Postfach.
    • In dieses Postfach können Nachrichten geschickt werden.
    • Zusätzlich ist es möglich, diesen Nachrichten Dateien, zum Beispiel mit Text, Bild oder Musik, beizufügen (das sind sogenannte Attachments).
    • Die Empfängerin, der Empfänger verbindet seinen Computer mit dem Computer, der das Postfach beherbergt und liest seine Nachrichten.
  • Wie muss man eine E-Mail-Adresse lesen?
    • Jede Adresse ist nach dem gleichen Schema zusammengesetzt
    • Zuerst kommt ein Username, zum Beispiel <rinkat00>
      • der Name kann beliebig gebildet werden und wird in der Regel vom Systemverwalter oder vom Internetprovider vergeben
      • viele Firmen oder auch die Bundesverwaltung vergeben einheitliche Namen nach dem Muster <kathrin.ringger>
      • an der Uni vergibt das Rechenzentrum die Namen, hier allerdings nach einem anderen Schema.
    • Nach dem Username folgt das @-Zeichen (auch Klammeraffe genannt).
    • Danach folgt eine Zuordnung des Benutzers zu einer bestimmten Organisation, zu einer Gruppe, oder gar zu einem bestimmten Rechner.
    • Ein konkretes Beispiel: rinkat00@stud.unibas.ch, das heisst die Benutzerin <rinkat00> ist der Gruppe <stud> zugeteilt, und zwar an der Uni Basel, in der Schweiz.
    • <hans.meier@uek.admin.ch> kann analog "entschlüsselt" werden als Hans Meier bei der Unabhängigen Expertenkommission Schweiz Zweiter Weltkrieg in der Bundesverwaltung der Schweiz.
  • Eine spezielle Form von E-Mail: Diskussionslisten
    • Bei einem E-Mail wird eine Nachricht von einem Absender an einen bestimmten Empfänger verschickt.
    • Es ist auch möglich, die gleiche Nachricht an viele Empfängerinnen und Empfänger zu verschicken und dies lässt sich auch sehr gut automatisieren.
    • Eine wichtige Kommunikationsform im Internet sind sogenannte Diskussionslisten, die genau nach diesem Prinzip funktionieren.
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Exkurs: Namen und Domänen im Internet

  • Der letzte Teil der Adresse, hier <ch> ist die Länderkennung.
  • Die Länderkennungen gelten - im Grunde genommen - für alle Länder ausser USA (und teilweise Kanada)
  • Für die USA gibt es eigens reservierte Adressgruppen, sogenannte "Top-Level-Domains":
    • <mil> für militärische Einrichtungen der USA
    • <gov> für Einrichtungen der US-Regierung
    • <edu> für Universitäten und andere Bildungseinrichtungen in den USA
    • <org> für Organisationen innerhalb der USA
    • <net> für Einchtungen, die sich mit dem Internet befassen und
    • <com> für kommerzielle Nutzer des Internet
  • Diese Top-Level-Domains stammen aus den Anfängen des Internet, als das Netz geplant wurde als eine Kommunikationsplattform für US-amerikanische Wissenschaftseinrichtungen.
  • Heute sind nur noch die Adressgruppen <mil>, <gov> und <edu> amerikanischen Einrichtungen vorbehalten, <org>, <net> und vor allem <com> sind seit einigen Jahren freigegeben (Beispiel: auch www.hist.net befindet sich in der Schweiz).

 

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World Wide Web

  • Nach E-Mail ist das World Wide Web (WWW) die wohl populärste Anwendung im Internet; es sind verschiedene Bezeichnungen gebräuchlich: "World Wide Web", "WWW", "Web".
  • Das WWW wird landläufig auch immer wieder mit "dem Internet" gleichgesetzt - was nicht korrekt ist!
  • Das Protokoll, das beim WWW verwendet wird, heisst Hypertext Transfer Protocol oder kurz HTTP
  • Das Prinzip des WWW ist, das die Benutzerin, der Benutzer
    • bei einem anderen Rechner eine Seite anfordert
    • diese Seite übermittelt kriegt und
    • mit Hilfe eines Programmes, (Browser) auf dem eigenen Rechner darstellt.
  • Ursprünglich war das WWW ein Textmedium und die Seiten wurden mit einer Sprache, die HTML heisst, beschrieben (HTML steht für Hypertext Markup Language).
    • Mit HTML kann die Struktur eines Dokumentes beschrieben werden: zum Beispiel: Welche Textteile gehören zur Überschrift? Was muss hervorgehoben werden?
    • Wie aber dann die Seite beim Benutzer, bei der Benutzerin, aussieht, hängt auch von den Einstellungen des Browsers ab (Schrift, Grösse, Farben etc.)
  • HTML wurde in den letzten Jahren sukzessive erweitert und WWW-Seiten können heute mit ganz verschiendenen Informationen angereichert werden, zum Beispiel mit
    • Bildern
    • Tönen
    • Videos
  • Das Faszinierende an HTTP und HTML ist, dass jedes Dokument Verweise enthalten kann auf Dateien, die ganz woanders liegen können; das sind die sogenannten Links (deshalb der Name "Hypertext-Protokoll")
    • Die meisten Browser stellen diese Links unterstrichen und in blauer Farbe dar
    • Wer einen solches Textteil anklickt, veranlasst das Programm, diejenige Datei, die mit diesem Link bezeichnet ist, anzufordern und darzustellen!
    • Diese Datei kann auf dem gleichen Rechner liegen, wie das Dokument, aus dem es angeklickt wird, es kann aber auch auf einem Rechner in einem anderen Kontinent liegen.
    • So kann man sich von Datei zu Datei klicken und dabei Dateien aus der ganzen Welt auf den eigenen Rechner laden, ohne das man dies realisiert ("Surfen").
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Exkurs: URL und Adressierung im WWW

  • Die eigentliche WWW-Adresse, zum Beispiel www.hist.net, ist ähnlich aufgebaut wie eine E-Mail-Adresse, allerdings fehlt der Teil vor dem @-Zeichen.
    • Dieser Teil einer Adresse definiert (zumindest in der Theorie) einen bestimmten Rechner, der über Internet erreichbar ist oder erreichbar sein sollte.
    • Angehängt an diesen Teil (er kann auch mehr oder weniger als drei Elemente enthalten) können Angaben sein, die auf ein bestimmtes Dokument verweisen; diese werden dann mit Schrägstrichen abgetrennt: http://www.hist.net/kurs/hs_kurs/index.html bezeichnet das Dokument <liste.html> im Verzeichnis <fokus> und darin im UnterVerzeichnis <hs_kurs> auf dem Rechner <www.hist.net>.
  • Diesen beiden Teilen (Rechner/Datei) vorangestellt wird die Verbindungsart: welcher Dienst soll für die Kommunikation verwendet werden?
    • Die Schreibweisse ist genau vorgeschrieben: Verbindungsart, Doppelpunkt, Schrägstrich, Schrägstrich.
    • Da die meisten Browser in der Regel HTTP verwenden, muss dies gar nicht angegeben werden.

 

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File Transfer Protocol

  • Das File Transfer Protocol (FTP) hat einige Ähnlichkeiten mit HTTP, aber es ist viel einfacher aufgebaut.
  • Es ist auch eine viel ältere Internetanwendung als das WWW.
  • Bei FTP können lediglich Dateien von einem Rechner auf einen anderen übertragen werden.
  • Die Dateien werden in keiner Weise dargestellt, dafür können auch zum Beispiel Programme übertragen werden.
  • FTP funktioniert in beide Richtungen, das heisst ein Anwender, eine Anwenderin kann auch eigene Dateien auf einen fremden Rechner schicken - vorausgesetzt die Schreibberechtigung ist vorhanden.
  • HTML-Dateien können auf allen Plattformen verwendet werden: Macintosh, Windows, Unix etc.
  • Bei FTP kann zwar grundsätzlich auch von jedem Rechner alles übertragen werden, aber ob die übertragen Datei, zum Beispiel ein Programm, dann auch verwendet werden kann, hängt vom Programm und vom Betriebssystem ab.
  • Man kann also problemlos via FTP ein Mac-Programm auf einen Windows-Rechner transferieren, aber es wird dort nicht laufen!
  • Die Adressierung ist ähnlich wie bei HTTP, vorangestellt wird - wenn man einen normalen Browser verwendet - <ftp://>
  • FTP ist auch heute noch ein sehr wichtiger Dienst, allerdings beherrschen die meisten Browser heute FTP, so dass man oftmals nicht merkt, dass im Hintergrund eine FTP-Verbindung läuft, um bestimmte Dateien zu übertragen.
  • Um aber Dateien komfortabel in beide Richtungen übermitteln zu können, muss ein spezieller FTP-Client [Mac] [Windows] installiert werden; dieses gibt es auch als Freeware oder als günstige Shareware.
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 Telnet

  • Telnet gehört auch zu den älteren Internet-Diensten und ist heute langsam am verschwinden, für wissenschaftliche Recherchen ist aber Telnet immer noch unersetzlich.
  • Telnet unterscheidet sich in einem Punkt ganz grundsätzlich von HTTP und von FTP - es werden keine Dateien übertragen, die Idee von Telnet ist die Fernbedienung eines Rechners, der irgendwo auf der Welt sein kann.
  • Dabei verbindet sich die Benutzerin, der Benutzer mit dem entfernten Rechner - er wird meist Host genannt - und meldet sich dort an; das Telnet-Protkoll ermöglicht es nun, dass der Bildschirm des Host-Rechners auf dem eigenen Bildschirm originalgetreu dargestellt wird.
    • alle Tastaturbefehle müssen genauso eingegeben werden, wie beim Host selber
  • Ein Beispiel: wenn man über Telnet SIBIL, den Bilbiothekskatalog der UB anwählt, ist nicht nur die Bildschirmdarstellung identisch wie in der UB selber, alle Befehle müssen genau gleich eingeben werden!
  • Da Telnet textorientiert arbeitet, kann die Maus nicht verwendet werden.
  • Auch ist es fast nicht möglich, die angezeigten Informationen abzuspeichern; man kann lediglich das ausdrucken, was auf dem Bildschirm angezeigt wird.
  • Da Telnet heute nicht mehr viel verwendet wird, ist es in den Browsers nicht mehr enthalten; um eine Telnet-Verbindung aufzubauen, muss man einen spearaten Telnet-Client installieren; Windows 98 enthält einen einfachen Telnet-Client, für einzelne Anwendungen, zum Beispiel den UB-Katalog, braucht es spezielle Telnet-Programme (hier lautet die Protokollbezeichnung: <tn3270://>).
    • Die meisten Browser starten das entsprechende Telnet-Programm automatisch, wenn in der Adresse <telnet://> eingeben wird.
    • Da beim Telnet-Dienst keine Dateien übertragen werden, entfällt der hinterste Teil der Adresse, der bei FTP oder HTTP unter Umständen auf eine bestimmte Datei verweist.
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Newsgroups (Usenet)

  • Newsgroups sind digitale "Schwarze Bretter". Sie sind thematisch gegliedert.
  • Jedermann kann eine Anfrage oder Mitteilung "posten", d.h. anbringen. Deshalb findet sich in den Newsgroups auch viel "Kleinkram" oder Geschwätz. Dennoch können auch interessante Mitteilungen dort aufzufinden sein.
  • Das geht ähnlich wie das Verfassen einer E-mail-Nachricht, mit dem Unterschied, dass die Newsgroup als Ganze Empfängerin ist.
  • Im Gegensatz zu Mailinglists, wo auch Mitteilungen an viele versandt werden, ist dem Verfasser nicht bekannt, wer seine Mitteilung liest. Während bei den Mailinglisten die Abonnenten namentlich bekannt sind, ist der Zugriff auf Newsgroups problemlos in anonymer Weise möglich.
  • Die WebSite "DejaNews" bietet ein Archiv und ein Verzeichnis der Newsgroups. Dort kann man auch via WWW bei beliebigen Newsgroups Mitteilungen lesen und anbringen. Ansonsten muss der Browser speziell eingestellt werden, um Newsgroups aufrufen zu können.


ph/19.04.99


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