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Budapest ist stark von seiner jüdischen Geschichte geprägt. Vor hundert Jahren war rund ein Viertel seiner Bevölkerung jüdisch. Und auch heute noch lebt eine der größten jüdischen Gemeinschaften Europas in Budapest. Die Einleitung zeichnet die wechselvolle Geschichte des Budapester Judentums nach, von den Anfängen im Mittelalter bis in die Gegenwart. Die in diesem Band versammelten literarischen Texte erzählen von den Besonderheiten, den Spannungen und Widersprüchen der ungarisch-jüdischen Identität. Sie geben Zeugnis von den Hoffnungen insbesondere der reformorientierten Juden Ende des 19. Jahrhunderts und Anfang des 20. Jahrhunderts auf eine völlige Integration in die ungarische Gesellschaft, von der wachsenden judenfeindlichen Stimmung nach dem Ersten Weltkrieg, von den Schreckensjahren der Shoah, der kommunistischen Ära nach dem Zweiten Weltkrieg, in der der jüdischen Vergangenheit und Gegenwart, der Erinnerung an die Shoah kaum Raum gegeben wurde, bis hin zur Wende in den 80er Jahren, in der in Budapest das jüdische Leben wieder neu erwachte. Texte von György Konrád; György Dalos und Ágnes Heller stehen neben denen von heute vergessenen oder außerhalb Ungarns weniger bekannten ungarisch-jüdischen Autorinnen und Autoren, viele der Texte erscheinen hier das erste Mal auf deutsch. Inhaltsverzeichnis (PDF)
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